Um am 1200km-Marathon Paris-Brest-Paris teilnehmen zu dürfen, muss man mehrere Qualifikationsfahrten absolvieren, und zwar 200, 300, 400 und 600km (in dieser Reihenfolge). Natürlich ist es nicht falsch, zum Zwecke des Trainings an einigen Fahrten mehrfach teilzunehmen.
Radmarathon.ch hatte Anfang Mai eine Qualifikationswoche angeboten: Montag 200, Mittwoch 300 und Freitag 400 Kilometer. Da ich die Strecken 200 und 300 schon vorher in England und Belgien hinter mich gebracht hatte, konnte ich die ersten beiden Fahrten ohne Erfolgsdruck angehen. Das hat sich letztlich als gut herausgestellt, denn zum Ende der 300er-Fahrt wurden meine Finger wegen vergessener Handschuhe sehr kalt (mit blauen Fingerspitzen), sodass ich diese Fahrt ohne Reue nach ca. 260 oder 270km abgebrochen habe. Die 400er-Strecke habe ich dann erfolgreich in 23 Stunden und 30 Minuten (und zwar nachts mit Handschuhen) beendet.
Gut gefallen hat mir, dass man bei der 400er-Strecke ausschließlich auf Straßen fuhr, die man von den vorherigen Fahrten kannte. Insbesondere in der Nacht hat das enorm geholfen. Hier also einige Fotos der drei Touren:
Das Organisationsteam bei der Vorbereitung der Startunterlagen
Die Strecken waren sehr abwechslungsreich. Mal verkehrsreiche Landstraßen
(um die Hauptstadt Bern sicher kaum zu vermeiden), mal verkehrsarme Abschnitte
in weniger dicht besiedelten Gebieten, und einige kaum befahrene Straßen
in den Bergen.
Mein Flux S600 in den Bergen
Col de Pertuis, mit immerhin 827 Metern der höchste Punkt der Strecke.
Idyllische Bergbäche waren inklusive
Was guckst Du?
Sag mir wo die Blumen sind, wo sind sie geblieben?
Neben der schriftlichen Wegbeschreibung hatte die Organisation viele
Kreuzungen ausgeschildert.
Freie Sicht voraus!
Am Lac Neuchatel wird auch Wein angebaut. Leider war der Autoverkehr
hier etwas lästig.
Immerhin wird hier eine neue Autobahn gebaut, sodass die Landstraße
bald wieder frei für Radfahrer sein dürfte.
Hier musste man als Deutscher etwas aufpassen, nicht auf die Autobahn zu
fahren - denn die sind in der Schweiz grün gekennzeichnet.
Ich: "Was haben Sie denn für Croissants?"
Verkäuferin: "Normal, Schoko und Vanille"
Ich: "Gut, dass kaufe ich."
Verkäuferin: "Welches?"
Ich: "Normal, Schoko und Vanille"
Auch einen Liegerad-Reisenden habe ich getroffen
Rundum-Panorama der Stadt Bern, aufgenommen vom Kirchturm.
Bitte klicken Sie auf das Bild, um ein Quicktime-Panorama (6 MByte) zu laden.
Die Teilnehmer der 400km-Fahrt, eine knappe Stunde vor dem Start
Mit dem Engländer Keith, der schon seit ein paar Jahren in Bern wohnt und trotzdem kaum
deutsch spricht, bin ich die letzten 300km der 400er-Strecke gemeinsam gefahren. Das war
eine gute Motivation und in der Nacht erheblich angenehmer als alleine zu fahren.
Uhr an einem Kreisverkehr
Treibstoff
Schön warm!