Paris-Brest-Paris (PBP) 2003

Im August 2003 habe ich zum ersten Mal am Brevet Paris-Brest-Paris teilgenommen, dem berühmtesten Radmarathon der Welt! Dabei hat man 90 Stunden Zeit für rund 1200 km (nach meinem Tacho waren es 1237). Start war für mich als Liegeradfahrer am Montag (18. August) um 21:45 Uhr, letztmögliche Ankunft war daher am Freitag (22. August) um 15:45 Uhr. Ob, wie und wo man schläft, ist einem selbst überlassen. Ich habe insgesamt rund sieben Stunden geschlafen, davon ein paar mal 20 Minuten und zwei Mal jeweils 2-3 Stunden. Das war hart. Außerdem hat mir die Kälte in den Nächten zugesetzt, ich hatte nur eine sehr dünne Hose dabei, sodass ich bei knapp 10 Grad etwas gefroren habe und kalte Knie bekam. Wenn ich Paris-Brest-Paris nochmal fahre, werde ich auf jeden Falls besser trainieren und die Strategie »Tagsüber schnell fahren - nachts schlafen« anwenden, so wie Mark Burgers mit seinem gelben Quest. Denn die Tage haben mir sehr gut gefallen, die Nächte hingegen gar nicht. Im übrigen habe ich bei etwas mehr als 4000 Teilnehmern den Platz 2865 belegt.


Posing vor dem Plakat der Sportanlage bei Paris


Auch dieses Fahrrad hatte eine Startnummer - auf der Strecke habe ich es allerdings nicht gesehen


Die Sportanlage bei Paris. Hier hat der Veranstalter einen Tag vor dem Marathon überprüft, ob die Fahrräder Licht haben und ob die Fahrer eine Reflexionsweste besitzen.


Neben Renn- und Liegerädern waren auch zahlreiche Sonderkonstruktionen dabei, wie dieses Bike Friday.


In der Sporthalle holte seine Startunterlagen ab. Dabei haben sich die Franzosen große Mühe gegeben, Fremdsprachen zu sprechen. Am Tisch für die deutschen Teilnehmer sprach man sogar deutsch. Auch mit Englisch hatten die Franzosen kein Problem, obwohl sie normalerweise nur Englisch sprechen, wenn es ihnen das Überleben sichert.


Noch so ein interessantes Fahrrad


Da sage einer, Gepäckträger müssen aus Stahl oder Alu sein. Diesen Träger kann man auch fernab jeder Autowerkstatt reparieren...


Nicht dabei war dieses Gefährt.


Der ganze Ort war voller Werbung für den Marathon


Mehr oder weniger alle deutschen Teilnehmer am Tag vor dem Start


Unser Hotelzimmer im Süden von Paris


Schön auch der Ausblick aus dem Zimmer - ein Friedhof. Immerhin: Ein ruhigeres Zimmer gibt es kaum in Paris.


Gerald aus Plön und ich (nicht im Bild) beim Abendessen in einem sehr netten Restaurant in Paris


Einkäufe vor dem Start. 45 Liter Getränke (davon 36 Liter Wasser) für vier Tage scheint viel zu sein, doch nach dem Marathon waren gerade mal zwei Flaschen übrig.


Mein Flux S600 im Auto.


Die Dänen sind mit einem großen Bus angereist. Im Hänger die Fahrräder.



Ein Objekt der Begierde war das vollverkleidete Liegerad von Christian Ascheberg. Er traute sich kaum, es alleine zu lassen.


Essen fassen! Knapp vier Stunden vor dem Start gab es eine Pastaparty


Ebenfalls viel betrachtet: Ein Liegedreirad-Tandem


..Und noch ein paar Liegeräder an der Schlange zur Pastaparty


Wer auch im Schlafen radfahren will, ist mit einem Dreirad gut bedient.


Schlaf tanken für die nächsten vier Tage. Echte Randonneure (so heißen Marathonradfahrer in Frankreich) brauchen keine Hotelzimmer.


Kurz vor dem Start...


Die 20 Uhr-Gruppe kurz vor dem Start


Die Lebensmittelversorgung ist gesichert


Letzte Startvorbereitungen...


...Und los! Die 20 Uhr-Starter haben für die 1200 Kilometer ein Limit von nur 80 Stunden gewählt.


Die Sonderfahrräder kurz vor dem Start um 21:45 Uhr.


Auch Tandems (und Tripletts) zählen zu den Sonderfahrrädern


Ganz ohne Pedale kam dieser Teilnehmer aus. Bergab machte er sich ganz dünn, was ihn so windschnittig machte, dass der sogar die Liegeräder überholte. Und bergauf war er mit sienem leichten Gefährt schneller als die Rennräder. Nur in der Ebene konnte er nicht mithalten. Da Paris-Brest-Paris aber kaum Flache Abschnitte hatte, war dieser Teilnehmer flott unterwegs.


Die Spezialräder riefen immer ein besonderes Interesse hervor. Den 'Trittbrettfahrer' (Alpo Kuusisto aus Finnland) bewundere ich am meisten, denn er hat 80 Stunden ohne große Pausen gestanden! Und an den Velomobilen finde ich toll, dass man von außen nicht sieht, wie sich die Beine bewegen.


Die erste Nacht war toll. In diesem riesigen Pulk war im Rückspiegel ein einziges Lichtermeer zu sehen.


Nach vorne meilenweit (und das ist nicht übertrieben) nur rote Lampen. So konnte ich Kurven schon mehrere Kilometer, bevor ich da war, sehen.


Ich an der ersten echten Kontrollstelle (davor gab es eine Verpflegungskontrolle), nach rund 150 Kilometern.


Über zu wenig Landschaft konnte man sich wahrlich nicht beklagen.


Ich fotografiere das Fernsehen!


Ich bin im Fernsehen!


In vielen Städtchen stand Publikum am Straßenrand und hat geklatscht oder »Bravo, Allez!« gerufen. In den kleineren Dörfern haben die Bewohner sogar Autos auf Vorfahrtstraßen angehalten, damit wir Radfahrer freie Fahrt haben. Das hat mir gut gefallen.


Die Begeisterung der Bewohner hat sich gut auf die Radfahrer übertragen – und umgekehrt.


Ein typisches Haus in einem typischen westfranzösischen Dorf. Davon haben wir hunderte gesehen - mindestens.


A Liegedreirad on its way.


Viel Platz für Gepäck und einen Gesprächspartner boten die Renn-Dreirad-Tandems


Flach ist es nicht gewesen auf der Strecke. Die meisten Steigungen waren so wie auf dem Foto: Nicht sehr lang und nicht sehr steil. Dafür gab es aber reichlich von dieser Sorte. Insgesamt waren vielleicht 20-30 Kilometer flach.


Zu dritt waren Drew Buck, Nigel Winter and Steve Abraham aus England unterwegs. Manchmal fuhren sie etwas schneller als ich und manchmal etwas langsamer. So haben wir uns unterwegs ziemlich oft gesehen.


Ein Glücksschwein auf dem Fahrrad?


Abendstimmung bei St. Meen le Grand


Gerald und ich haben an einem der zahlreichen Verpflegungsstände gehalten, mit denen die Anwohner der Strecke die Radfahrer unterstützen. Hier gab es sogar echte bretonische Crepes. Lecker! (Und umsonst :-)


Die Spezialräder riefen immer ein besonderes Intersse hervor. Den 'Trittbrettfahrer' bewundere ich am meisten, denn er hat 80 Stunden ohne große Pausen gestanden! Und an den Velomobilen finde ich toll, dass man von außen nicht sieht, wie sich die Beine bewegen.


Typischer Anblick vor den Kontrollstellen. Schnell die Karte abstempeln lassen, etwas Essen einkaufen, zur Toilette und weiter.


Wer beim Verlassen der Kontrollstelle einen Fehler macht, wird dies irgendwann bitter bereuen


Verkehrsschild der ersten Generation. Schon Asterix ist hier mit einem Pferdewagen vorbeigefahren.


Mittagsgymnastik am Straßenrand


Roc Trevezel, der höchste Punkt der Tour (und der Bretagne). Der tolle Fernblick »zwang« zu einer Fotopause.


Leckeres Essen gab es am Straßenrand.


(Noch auf dem Roc Trevezel): Die Hälfte der Strecke ist in Sicht.


Das kleine Flux und die große Welt


Typische Dorfkirche in einem typisch bretonischem Dorf.


»Le Doping«


Es war einfach toll, durch die Landschaft zu radeln.


Magic moment 1 - die Hälfte der Strecke ist erreicht (naja, nicht ganz, es waren doch etwas mehr als 1200 km). Allerdings waren bis Brest doch einige etwas stärkere Steigungen zu bewältigen.


Brest voraus!


Die Brücke »Albert Louppe« führt in die Stadt. Mit 20 Tonnen Sprengstoff haben die Deutschen beim Rückzug einen Bogen zerstört, 1949 wurde sie repariert und verbreitert wieder eröffnet. Seit 1994 gibt es parallel dazu eine neue Brücke für Autos, und die alte Brücke steht Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung.


Endlich! Die Stadtgrenze ist erreicht.


Dieser Kandidat ist in der Nacht sicher nicht unsichtbar.


Kurz nach der Kontrolle geht es gen Osten zurück nach Paris. Treuer Begleiter sind die bereits erwähnten Hügel. Die meisten Steigungen waren kurz und nicht steil, aber es gab viele. Mehr als 360 Steigungen soll Paris-Brest-Paris haben.


Auch Dirk K. aus den Niederlanden ist dabei. Ich bin mit ihm zusammen einen großen Teil der 600 km-Qualifikation in Belgien (Oostende) gefahren.


Nicht ungewöhnliches: Kleines Schläfchen am Straßenrand.


Kaum Verkehr und tolle Aussicht.


Häufiger Anblick: Grüße an Teilnehmer von Freunden und Verwandten


Wieder auf dem Roc Trevezel: Nur noch 550 km bis Paris. Jetzt kein Problem mehr.


Auch viele Schweden hatten sich nach Frankreich gewagt.


Großes Glück: Auf der gesamten Fahrt habe ich keinen Gegenwind erlebt. Auf dem Rückweg, so etwa 300-400 Kilometer vor Paris, konnte ich etwa eine Stunde einen leichten Rückenwind genießen, ansonsten war es windstill.


Die zweite Geheimkontrolle, die verhindern sollte, dass jemand Abkürzungen nimmt.


Frühstück! Gefunden habe ich die Croissants in einer kleinen Bäckerei in einer Nebenstraße. Die Bäckerei, die direkt an der Strecke lag, war restlos ausverkauft.


Ein entlaufenes Kalb versucht mitzuhalten, ist aber dann doch zu langsam.


Kleines Schläfchen an einer Kontrollstelle.


Natur pur.


Bergauf waren die Liegeräder nicht die schnellsten. Hier das gelbe Quest von Mark B., der in Winterswijk (NL) einen Liegeradladen betreibt.


Und wieder das alte Berg-und-Tal-Spiel.


Auch an dieser privaten Verpflegungsstelle (diese nannte sich »La Tannière«) gab es leckere Crêpes.


Vitamine tanken.


Aus dem Gebiet der Ardeche kamen diese beiden Radfahrer. Angeblich soll es dort einen Fluss geben, aber das stimmt nicht. Ich bin auch nie dort gewesen. Und Weltumradler Klaus K. auch nicht.


Das Leid des Rennradfahrers: Mit viel Creme und Schaumstoff ist das Leben erträglich.


Magic moment 2 - Das habe ich bei meinem Sigma-Tacho noch nie gesehen.


Und immer wieder Schmuck in den Dörfern. Die Stimmung war wirklich toll.


Alles Frisch? Am freitagmorgen um kurz vor sieben scheinbar weniger.


Morgenstimmung am See. Da weiß man doch, daß es sich lohnt, früh aufzustehen.


Dieser Teilnehmer war einer der härtesten. Die auf dem Rücken verlaufende Hose ist am hinteren Ende des Helms festgebunden und sorgt dafür, dass der Radfahrer nach vorne schaut statt nach unten auf die Straße vor ihm - seine Nackenmuskulatur hatte nämlich schlapp gemacht.


Seit Brest, also mehr als 600 km, hat er den Kopf mit der Hand festgehalten!


Rund 40 km vor Paris ging es nochmal durch einen Wald mit einigen kurzen, aber steilen Anstiegen. Hier habe ich das einzige Mal das kleine Kettenblatt benutzt.


Toll: Musikalische Untermalung durch die Anwohner der Strecke. Eigentlich zwar nicht meine Musik, aber hier passte es hervorragend in die Stimmung!


30 km vor Paris ist einem alles Ergal, hauptsache Ankommen.


Geschafft! Kontrolle am Ziel und Abgabe der Startunterlagen.


Ich und mein Flux.

Zu den Videos von Paris-Brest-Paris 2003

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